Mikroplastik: Die kleine Gefahr
Mikroplastik spielt in unserem Leben eine immer größere Rolle. Doch was sind die Auswirkungen auf die Umwelt und die Organismen?
Was ist Mikroplastik?
Als Mikroplastik werden Plastikteilchen bezeichnet, die kleiner als 5 Millimeter sind. In vielen Fällen sind sie jedoch deutlich kleiner und nur mit dem Mikroskop sichtbar. Man kann zwischen alltäglichen Produkten zu Gebrauchszwecken (z.B. Babywindeln, Kosmetik und Zahnpasta) und dem Zerfall von Plastikmüll unterscheiden. Problematisch dabei ist, dass der natürliche Abbau mehrere Jahrhunderte benötigt, wodurch die Teilchen lange in der Umwelt verbleiben. Damit zählt Plastikmüll neben dem Klimawandel zu den größten Herausforderungen unserer Zeit.
Woher kommt das Mikroplastik?
Nach einer IUCN-Studie von 2017 lässt sich die Entstehung von Mikroplastik in folgende Sektoren einteilen:
35% Synthetische Textilien
28% Reifenabrieb
24% Staub in Städten
7% Straßenmarkierungen
3.7% Schiffsbeschichtungen
2% Pflegeprodukte
0.3% Plastik Pellets
Gefahr für Mensch und Tier
In vielen Fällen gelangt Mikroplastik in die Natur und in Folge dessen auch in den Menschen. Ein Beispiel: In einem armen Land wirft jemand eine Plastikflasche ins Meer. Die Teilchen lösen sich langsam ab und werden von Fischen aufgenommen. Diese werden dann gefangen und landen in Europa auf dem Teller. Dadurch sieht man wieder, dass im natürlichen Zyklus alles zusammen hängt. Im menschlichen Körper wurde Mikroplastik unter anderem schon in der Plazenta und im Blutkreislauf entdeckt.
Auswirkungen von Mikroplastik
Vielleicht eine der wichtigsten Fragen: Welche Auswirkungen hat die Aufnahme von Mikroplastik? In Versuchen bei Ratten und anderen Tieren haben sich Entzündungserkrankungen, Veränderungen des Stoffwechsels und teilweise sogar Verhaltensänderungen gezeigt. Die genauen Auswirkungen auf den menschlichen Körper sind aktuell unbekannt und Gegenstand von Untersuchungen. Das die Aufnahme nicht unbedingt vorteilhaft ist, darf aber angenommen werden.
Mögliche Lösungen
Bei den Lösungsmöglichkeiten kann man grundsätzlich zwischen der mechanischen Entfernung, dem Abbau sowie politischen Handlungen unterscheiden. Die mechanische Entfernung erfolgt entweder per Hand oder durch innovative Start-Ups wie zum Beispiel The Ocean Cleanup. Auch der Abbau zeigt vielversprechendes Potenzial: Das Bakterium Ideonella sakaiensis kann PET und die Larve des Großen Schwarzkäfers Styropor im Zuge des Stoffwechsels verwerten. Am Effektivsten ist es natürlich, den Müll zu verhindern. Hierfür braucht es von Seiten der Politik klare Maßnahmen, wie eine bessere Infrastruktur und Bildungsinitiativen. Die Verursacher des Mülls sind nämlich keinesfalls dumm, sondern haben in vielen Fällen keine Alternative, da sie in entlegenen Armenvierteln leben. Es zeigt sich also: Mikroplastik ist ein komplexes Problem, das auf vielen Ebenen gelöst werden muss.
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