Good News Magazin
Das Good News Magazin bietet positive Nachrichten in der durch negative Schlagzeilen geprägten Medienwelt. Wir haben mit Gründer David Gaedt gesprochen.
Worum handelt es sich beim Good News Magazin?
Wie wir über unsere Welt sprechen, bestimmt, wie wir über unsere Welt denken. Die meist negative Berichterstattung hat uns allen über Jahre eine Grundannahme in den Kopf gepflanzt: Es geht seit geraumer Zeit den Bach herunter und das lässt sich nicht ändern. Dabei ist das faktisch falsch. Die Welt ist besser als wir denken und wir haben viele Möglichkeiten, die Probleme der heutigen Zeit zu bewältigen – die wir auf keinen Fall beschönigen wollen. Trotzdem leiden wir unter dem Dauerbeschuss der Unheilsbotschaften, die uns nachweisbar krank machen.
Deswegen sagen wir: Schluss mit der negativen Nachrichtenflut über Krisen und Katastrophen. Stattdessen richten wir unseren Fokus auf inspirierende Persönlichkeiten, erhellende Geschichten und hoffnungsvolle Lösungen für unsere Zukunft. Wir stehen für Positiven Journalismus. Nach dem Lesen dürfen wir uns über all die wunderbaren Menschen da draußen freuen, die sich Tag um Tag für ihre Gemeinschaft einsetzen. Wir dürfen die unzähligen Fortschritte feiern, die unsere Welt jeden Augenblick ein kleines bisschen fairer und lebenswerter machen. Positiv. Aber nicht unkritisch.
Wie bist du dazu gekommen, es zu starten?
Als Jugendlicher haben mich die vielen negativen Nachrichten und Probleme immer gestört, vor allem wenn diese ohne Lösungen veröffentlicht wurden. Eines schönen Sommertages, kurz nach meinem Abi im Jahr 2016, saß ich dann mit Freunden am Lagerfeuer, wir schauten die Fußball-EM und ich erzählte eine gute Nachricht, die ich kurz vorher aufgeschnappt hatte. Einer meiner Freunde schrie sofort auf: Endlich mal was Positives!
Zu Hause grübelte ich, warum ihn diese eine erhellende Meldung so sehr bewegte. Gleich am nächsten Tag startete ich eine Facebook-Seite mit Good News. Die Reichweite ist schnell auf mehrere hunderttausend Impressionen pro Monat gewachsen, weil das Interesse an positiven Nachrichten da war und das ist es auch heute noch.
Aus dieser kleinen Idee ist so eine Community mit heute fast 200.000 Menschen und einem Team von über 40 engagierten Menschen geworden. Denn 2020 haben wir uns professionalisiert, um im größeren Stil positives Denken und Handeln zu fördern.
Was waren die größten Herausforderungen?
Es ist nicht leicht, aus einer kleinen Idee ein richtiges Unternehmen zu erschaffen. Wir brauchten sehr viel Durchhaltevermögen, um die Reichweite aufzubauen, täglich gute Nachrichten zu verbreiten und gleichzeitig ohne Fremdkapital, aber mit nachhaltigem und sozialem Anspruch wirtschaftlich zu arbeiten.
Unsere Arbeit wird auch dadurch erschwert, dass wir eine antrainierte Skepsis haben. So werden zum Beispiel kleine Fortschritte häufig nicht wahrgenommen oder heruntergespielt – dabei sind konstante und positive Veränderungen doch die Definition nachhaltiger Entwicklung. Als neues Genre wird dem Positiven Journalismus teilweise die Seriosität und Qualität abgesprochen. Wir greifen unsere Nachrichten aber nicht aus der Luft, sondern recherchieren nach journalistischen Standards und berichten faktenbasiert. Viele schätzen unseren Perspektivenwechsel. Konstruktive und positive Ansätze sind aber noch lange nicht überall etabliert, da liegt ein weiter Weg vor uns.
Hinzu kommt, dass alle im Team entweder noch in der Ausbildung sind oder Haupt- bzw. Nebenjobs haben. Wir brennen alle so sehr für unsere Vision, dass wir oft unsere Freizeit nutzen, um für das Good News Magazin zu arbeiten. Das ist natürlich auch eine große Herausforderung, alles unter einen Hut zu bekommen. Aber wir sind sehr optimistisch und glauben an die Wichtigkeit und den Erfolg unserer Arbeit.
Was waren die schönsten Momente?
Bei der Verwirklichung unserer Vision einer besseren Welt werden wir getragen von einer starken Gemeinschaft: Es ist unsere positive Community, die unsere guten Nachrichten wertschätzt. Es ist unsere positive Community, die mit uns emotionale und inspirierende Geschichten für das Online-, Print-Magazin oder den Weltaufgang-Podcast teilt. Und es ist unsere positive Community, aus der sich unser hauptsächlich ehrenamtliches Team speist. Das gibt uns sehr viel Kraft!
Wir arbeiten hauptsächlich digital im Home-Office und über die Welt verteilt. Deswegen sind echte Begegnungen bei Events wie Besser Online 2022 des Deutschen Journalisten-Verbands oder die Preisverleihung der Goldenen Blogger immer sehr wohltuend. Dort merken wir, dass wir auch in der Journalismus-Szene bereits ernst genommen werden und Kolleginnen und Kollegen von der Tagesschau oder Krautreporter mit uns ins Gespräch kommen. Besonders schön war auch unser Team-Jahrestreffen in Brandenburg, bei dem sich die meisten von uns zum ersten Mal im echten Leben getroffen haben.
Was sind die kommenden Ziele?
Unser Ziel war es lange, ein Buch zu schreiben über die komplexen Zusammenhänge von Medien und wie diese uns beeinflussen. Vor kurzem haben wir endlich Good News – wie wir lernen, uns gegen die Flut negativer Nachrichten zu wehren veröffentlicht, was quasi ein Manifest unserer Arbeit mit 529 Quellen ist. Mit unserem bald erscheinenden Print-Magazin erreichen wir unseren nächsten großen Meilenstein. Das war unser großer Traum, der nun in Erfüllung geht. Wer das Print-Magazin haben möchte, kann gerne bei unserem nachhaltigen und sozialen Abo vorbeischauen.
Wo können Interessierte mehr über euch erfahren?
Auf unserer Über uns Seite zeigen wir uns als Team und stellen unsere Vision vor. Unsere guten Nachrichten erscheinen im Online-Magazin, bei Instagram, Facebook, LinkedIn, Twitter, TikTok und im Weltaufgang-Podcast. Wer mehr über unseren Ansatz des Positiven Journalismus erfahren möchte, laden wir ein, unser Buch zu lesen.
Lieber David, danke für die spannenden Einblicke! Hat dir unser Beitrag gefallen? Dann melde dich für unseren Newsletter an, um nichts zu verpassen!
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