Was ist Ethik?
Ethik spielt in unserem Alltag eine wichtige Rolle. Sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen sollten sich damit auseinandersetzen.
Was bedeutet Ethik?
Ethik ist ein Teilgebiet der Philosophie, der sich mit moralischen Fragen befasst. Es geht darum, was nach allgemein gültigen Kriterien als richtig oder falsch, gut oder schlecht und fair oder unfair angesehen wird. Somit versucht Ethik, objektive Regeln für das moralische Verhalten von Menschen zu formulieren. Ethik ist ein wichtiger Bestandteil vieler Berufe, wie zum Beispiel Medizin, Rechtswissenschaft und Management. In diesen Bereichen müssen Entscheidungen oft unter moralischen Gesichtspunkten getroffen werden und die Beteiligten sollten sicherzustellen, dass ihre Entscheidungen vertretbar sind.
Ethische Theorien
Es gibt viele verschiedene ethische Theorien. Eine der bekanntesten ist der Utilitarismus. Er besagt, dass das moralisch richtige Handeln die größtmögliche Menge an Glück oder Nutzen für die größtmögliche Anzahl von Menschen erzeugt. Bekannte Vertreter dieser Idee sind Jeremy Bentham und John Stuart Mill. Laut der Pflichtethik soll man bestimmte moralische Regeln unabhängig von den Auswirkungen befolgen. Der bekanntester Befürworter ist Immanuel Kant mit dem Kategorischen Imperativ: Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die zu zugleich wollen kannst dass sie ein allgemeines Gesetz werde. Oder bekannter in der abgewandelten Form der goldenen Regel: Was du nicht willst dass man dir tu‘, das füg‘ auch keinem andern zu.
Ethische Probleme
Eines der bekanntesten Gedankenexperimente ist das Trolley-Problem. Darin rast eine Straßenbahn auf fünf Gleisarbeiter zu, die davon nichts mitbekommen. Man kann das Gleis umstellen, wodurch ein Gleisarbeiter stirbt. Was soll man tun? Ist es moralisch vertretbar einzugreifen?
Ein weiteres Dilemma sind selbstfahrende Autos. Welche Entscheidung soll es treffen, wenn es einem Hindernis ausweichen muss? Angenommen links steht ein älterer Herr und rechts eine junge Frau. Doch um wen handelt es sich dabei? Vielleicht eine Person von öffentlichem Interesse, ein Straftäter oder gar ein Familienmitglied? Wenn man beginnt menschliches Leben zu bewerten, begibt man sich schnell auf dünnes Eis. Der bekannte deutsche Philosoph Richard David Precht hat dafür eine pragmatische Lösung: Man sollte schon im Vorhinein festlegen, wie sich das Auto verhält. Zum Beispiel nach rechts ausweichen, wenn das nicht möglich ist dann nach links. Somit lässt man die komplexe und moralisch fragwürdige Bewertung außen vor.
Ein anderes Beispiel: Im Supermarkt lässt eine Person einen Geldschein fallen und bekommt davon nichts mit. Im Anschluss wird beobachtet wie die Menschen darauf reagieren. Neben der Höhe des Betrags spielt hier vor allem die Sichtbarkeit eine Rolle. Wenn man sich unbeobachtet fühlt, ist die Wahrscheinlichkeit den Geldschein einzustecken höher als wenn es Beobachter gibt.
Ethisches Verhalten bedeutet das Richtige zu tun, wenn niemand hinsieht.
Es ist wichtig zu erkennen, dass Ethik oftmals ein subjektives Element hat und unterschiedliche Menschen verschiedene Ansichten haben können. Es gibt jedoch auch moralische Fragen, bei denen die meisten Menschen übereinstimmend handeln würden.
Zusammenfassung
Ethik ist ein komplexes und vielseitiges Thema. Auf viele moralische Fragestellungen gibt es keine klare, sondern oftmals eine individuelle und situative Antwort. Umso wichtiger ist es, einen starken moralischen Kompass zu haben. Dazu zählt auch die möglichen Auswirkungen des eigenen Verhaltens zu hinterfragen und zu berücksichtigen. Das gilt auf allen Ebenen, sowohl im Kleinen für Privatpersonen als auch im größeren Maßstab für Unternehmen oder Staatsvertreter.
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