Christian Redl im Interview
Christian Redl zählt zu den weltweit besten Apnoetauchern. Wir haben mit ihm zum Welttag der Ozeane gesprochen.
Worum geht es beim Apnoetauchen?
Apnoetauchen oder Freitauchen ist das Tauchen ohne Pressluftflasche. Bei dieser ursprünglichen Form taucht man also nur mit angehaltenem Atem. Im Wettkampf versucht man dabei entweder auf Zeit, Tiefe oder eine möglichst lange Strecke zu tauchen.
Wie bist du zu dieser Sportart gekommen?
Ich habe schon als kleines Kind gerne geschnorchelt. Mit 10 Jahren habe ich mit dem Gerätetauchen begonnen. Als Jugendlicher habe ich dann den Film Im Rausch der Tiefe zum ersten Mal gesehen und war von Jean Reno begeistert. Seit 17 Jahren bin ich jetzt Profisportler.
Was waren die größten Herausforderungen?
Die Herausforderungen liegen im mentalen Bereich. Ich unterrichte auch seit über 20 Jahren und hatte über 10.000 Schulkinder in meinen Kursen. Ich habe zum Bespiel messbar gemacht, dass man durch positive Gedanken weniger Sauerstoff verbraucht. Deshalb habe ich meine Weltrekorde unter Eis oder in Höhlen aufgestellt. Ich mag die mentale Herausforderung dabei.
Was waren die schönsten Momente?
Wenn man das Glück hat, fast überall getaucht zu sein – zum Beispiel am Nordpol, in Grönland, der Karibik, in der Südsee oder im Indischen Ozean. Dabei erlebt man viele schöne Momente mit Tieren. Ich liebe es mit Haien, Delfinen oder Buckelwalen zu tauchen. Es ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl. Diese Momente machen mich glücklich. Es geht ja nicht immer nur um Rekorde.
Wie ist der Zustand der Ozeane?
Ich war schon als kleines Kind von den Dokumentationen von Hans Hass begeistert. Mit 16 war ich zum ersten Mal im Meer tauchen. Ich habe mit eigenen Augen gesehen wie sich der Zustand der Ozeane in den letzten Jahren massiv verschlechtert hat. Deshalb habe ich vor ein paar Jahren einen gemeinnützigen Verein namens 7oceans – for the love of the oceans gegründet. Die Idee dahinter: Ich möchte Sprachrohr für die Ozeane sein und gleichzeitig eine Plattform für Lösungen bieten. Ich bin davon überzeugt, dass es für jedes Problem eine Lösung gibt.
Was sind die kommenden Ziele?
Durch Corona wurden wir leider etwas verhindert und beginnen jetzt wieder alles hochzufahren. Wir haben aktuell das Spendengeld aufgestellt, um ein weiteres Riff Village bauen zu können. Wir schaffen dabei ein künstliches Riff. Das bietet Fischen und anderen Lebewesen einen neuen Lebensraum. Zudem möchten wir damit Taucher und Schnorchler erreichen, um viele Menschen auf die Probleme der Riffe aufmerksam zu machen. Wir unterstützen auch Forschungsprojekte im Mittelmeer. Das Hauptziel ist es, einen Film zu drehen.
Wo können Interessierte mehr über dich erfahren?
Mehr über mich findet man auf meiner Website sowie unter Shark Academy. Auf Social Media bin ich vor allem auf Facebook und Instagram aktiv. Wer mehr über meinen Verein erfahren möchte, wird hier fündig. Auch für den Verein haben wir einen Facebook– und Instagram Channel.
Lieber Christian Redl, danke für die spannenden Einblicke! Hat dir unser Beitrag gefallen? Abonniere unseren Newsletter, um nichts zu verpassen!
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