Was ist Ökofeminismus?
Das Konzept des Ökofeminismus verbindet ökologische Anliegen mit Feminismus. Erfahre mehr über diese Form der Frauenbewegungen.
Ursprung
Unter Ökofeminismus versteht man soziale und politische Bewegungen die in den 1970er Jahren als Antwort Umweltkatastrophen entstanden sind. Antreiber waren die internationalen Umwelt-, Friedens- und Frauenbewegungen der damaligen Zeit. Obwohl sie selbst keine explizite Feministin war, gilt die Autorin Rachel Carson als Vorreiterin des Ökofeminismus.
In den 1970er Jahren entstanden Umweltbewegungen im Globalen Süden, die mehrheitlich von Frauen getragen wurden. Beispiele dafür sind die Green Belt Bewegung von Wangari Maathai. Die afrikanische Umweltaktivistin erhielt später als erste Frau ihres Kontinents den Friedensnobelpreis. Im März 1980 fand als Folge des Unfalls im Kernkraftwerk Three Mile Island in den USA die erste ökofeministische Konferenz unter dem Titel Woman and Life on Earth statt. In Westdeutschland bildeten sich ebenfalls Kampagnen. Sie richteten sich gegen die Stationierung von Raketen. Am Ende der 1980er Jahre fand ein Wechsel von einer akademischen zu einer populären Bewegung statt.
Ansichten
Ökofeministinnen sehen einen Zusammenhang mit der Ausbeutung der Natur und der patriarchalischen Unterdrückung der Frau. Daher müsse beim Schutz der Natur eine feministische Perspektive einbezogen werden und umgekehrt beim Feminismus eine ökologische Perspektive. Der Strömung des kulturellen Ökofeminismus zufolge wird von einer positiven Beziehung zwischen den Frauen und der Natur aufgrund der biologischen Fähigkeit des Gebärens ausgegangen. Daher würden Frauen fürsorglicher mit ihr umgehen als Männer. Der soziale Ökofeminismus kritisiert hingegen das Verhältnis von Frauen und der Natur als historisch gewachsen. Aufgrund ihrer geschichtlichen Rolle würden Frauen die Natur besser verstehen können.
Heutige Rolle
Aufgrund der verschiedenen Ansichten und Strömungen wird der Begriff Ökofeminismus heute nur noch selten verwenden. An seine Stelle ist die Sozialforschung in den Bereichen Gender und Umwelt getreten. Hier werden die grundlegenden Gedanken der Theorie weiter verfolgt und erforscht.
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