Nestlé Marken im Überblick
Es gibt sehr viele Produkte von Nestlé. Aufgrund der Kritik am Konzern meiden einige Menschen die Marken. Wir geben dir einen Überblick.
Nestlé ist ein riesiger Konzern. Das 1866 gegründete Unternehmen mit Sitz in der Schweiz beschäftigt über 250.000 Menschen und macht einen Umsatz von über 90 Milliarden Schweizer Franken. Zu Nestlé werden rund 2.000 Marken zugerechnet. Natürlich können wir in diesem Beitrag nicht alle angeben, wir möchten dir aber einen Überblick geben.
Kritik am Konzern
Das Unternehmen stand in der Vergangenheit immer wieder in der Kritik. Zudem wurde dem Konzern Greenwashing vorgeworfen. Wir möchten die wichtigsten Kritikpunkte nochmals zusammenfassen.
Kinderarbeit und Zwangsarbeit
Verschiedene Berichte haben gezeigt, dass in Zulieferbetrieben des Unternehmens in der Vergangenheit Kinder gearbeitet haben. Auch bei Erwachsenen gab es problematische Bedingungen. Das Unternehmen kündigte einen Aktionsplan für die Einhaltung der Menschenrechte an.
Illegale Preisabsprachen
Im Jahr 2013 verhängte das Bundeskartellamt in Deutschland eine Strafe in der Höhe von 20 Millionen Euro. Grund waren Preisabsprachen zwischen Nestlé und der Kraft Foods Group.
Tierversuche
Nestlé werden Tierversuche mit Mäusen und Ratten vorgeworfen, um Inhaltsstoffe zu testen. Laut einem Bericht der Aufsichtsbehörden in den USA und der EU sei das bei Lebensmitteln nicht erforderlich. Zudem seien die gesundheitlichen Vorteile nicht ausreichend belegt.
Zerstörung des Regenwaldes
Greenpeace wirft dem Konzern vor, Palmöl von Lieferanten zu beziehen, die den Regenwald zerstören.
Geschäfte mit Trinkwasser
Nestlé hat weltweit Wasserrechte gekauft. Das betrifft vor allem wenig entwickelte Länder in der Dritten Welt. Dadurch trocknen Brunnen aus und die lokale Bevölkerung hat geringeren Zugang zu Wasser. Am Weltwasserforum im Jahr 2000 erreichte das Unternehmen, dass der Zugang zu Trinkwasser nicht mehr als Recht, sondern als Bedürfnis bezeichnet wird. Zum Umgang mit Wasser gibt es die Dokumentationen Abgefüllt und Bottled Life – Nestlés Geschäfte mit dem Wasser.
Babynahrung
In Ländern des Globalen Südens wurde Babynahrung Zucker zugesetzt. Diese wurden als gesund für Kinder beworben. Zucker kann eine suchtähnliche Wirkung haben und ist gerade für kleine Kinder problematisch. Interessanter Weise wiesen die Proben der Babynahrung in den USA und Europa keinen Zuckerzusatz auf.
Trotz der schwerwiegenden Vorwürfe muss man das Thema differenziert betrachten. Das Unternehmen an sich ist nicht böse. Zumal man nicht vergessen darf, dass es über 250.000 Menschen weltweit beschäftigt, die nicht kollektiv an der Zerstörung der Welt arbeiten. Es wurden in den Führungspositionen falsche und kurzsichtige Entscheidungen getroffen, die dem Unternehmen zwar mehr Profit, aber auch viel schlechte Reputation und Klagen einbrachten.
Diese Marken gehören zu Nestlé
Durch die oben genannten Aktionen hat das Unternehmen das Vertrauen bei vielen Menschen verspielt, daher möchten sie wissen, welche Marken zum Konzern gehören um diese zu vermeiden. Hier findest du die Liste der bekanntesten Marken sortiert nach Produktgruppen.
Eiscreme
- Häagen-Dazs
- Kitkat (über Schöller)
- Milka (über Schöller)
- Mövenpick (über Schöller)
- Nuii (über Schöller)
- Oreo (über Schöller)
- Schöller (Beteiligung)
- Smarties (über Schöller)
Fertigprodukte
- Maggi
- Thomy
- Original Wagner Pizza
Getränke
- Nestea
- Nescafé
- Nespresso
- Nesquik
- Perrier
- S. Pellegrino
- Sanbitter
- Starbucks (Kooperation)
- Vittel
Schokolade
- After Eight
- KitKat
- Lion
- Nuts
- Smarties
Tierfutter
- Felix
- Friskies
- Purina
Weiteres
Zudem gehören Nestlé rund 23% an L’Oreal, dem weltweit größten Kosmetikhersteller. Dadurch verdient das Unternehmen auch an bekannten Marken wie Maybelline New York, Garnier, Yves Saint Laurent, La Roche-Posay und Vichy. Über L’Oreal haben auch diverse bekannte Kleidungsmarken Beziehungen zu Nestlé. Der Kosmetikhersteller produziert etwas die Diesel-Parfums.
Auf Nestlé verzichten?
Im Alltag ist es möglich auf Produkte des Konzerns zu verzichten, wie ein Selbstversuch einer Journalistin der NZZ gezeigt hat. Dennoch ist die Sache nicht so einfach. Verzichte man auf Produkte von Nestlé, so müsse man auf jene anderer Großkonzerne wie Unilever ausweichen, die ebenfalls problematisch sind.
Tipps für deinen Alltag
Klingt nach einem richtigen Dilemma? Das muss nicht sein. Versuche im Alltag möglich auf saisonale und regionale Produkte zu setzen. Achte darauf, dass du möglichst wenig Fertigprodukte kaufst, sondern selbst kochst. Bevorzuge Leistungswasser gegenüber dem Wasser aus Flaschen. Achte auf Siegel, wobei diese nicht immer ein eindeutiges Zeichen sind. Am ehesten kann man auf Bio und Demeter setzen.
Bitte beachte, dass sich die Verhältnisse der Marken jederzeit ändern können. Es gibt einen Wikipedia Artikel mit den Nestlé Marken. Zudem bietet das Unternehmen selbst eine Suche nach Kategorien oder eine alphabetische Sortierung der Marken an. Wir hoffen dir hat unser Blick hinter die Kulissen der Nestlé Marken gefallen. Wenn du spannende Beiträge erhalten willst, legen wir dir unseren Newsletter ans Herz.
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