Fossile Werbung: Den Haag spricht Verbot aus
Den Haag verbietet als erste Stadt der Welt die Werbung für fossile Brennstoffe. Damit setzt sie ein Zeichen für eine nachhaltige Zukunft.
Hintergrund
Das Werbeverbot betrifft die Bereiche Kohle, Öl und Gas im öffentlichen Raum. Die niederländische Partei Partij voor de Dieren (Tierschutzpartei) hatte einen Antrag dazu eingebracht. Vorbild war das europaweit geltende Verbot für Tabakwerbung. Der Stadtrat der drittgrößten Stadt der Niederlande hat nun ein Gesetz erlassen, um den CO2-Fußabdruck zu verringern. Im Beschluss vom 12. September 2024 wird festgehalten, dass zukünftig Werbung für Produkte oder Dienstleistungen fossiler Brennstoffe, Flugurlaube, Gasverträge, Kreuzfahrten oder Autos mit Verbrennungsmotor verboten ist. Ausgenommen sind Firmennamen, Logos oder Anzeigen in unmittelbarer Nähe von Gebäuden, in denen die jeweiligen Aktivitäten stattfinden. Somit betrifft das Werbeverbot die Außenwerbung wie digitale Werbeflächen, Plakatwände oder Litfaßsäulen. Das Gesetz tritt mit 1. Januar 2025 in Kraft. Fossile Werbung nun zu verbieten in ein mutiger Schritt von Den Haag. Immerhin will die Stadt schon 2030 klimaneutral werden.
UN-Generalsekretär forderte fossiles Werbeverbot
UN-Generalsekretär António Guterres forderte bereits ein weltweites Werbeverbot für fossile Brennstoffe. In seiner Rede zum Weltumwelttag am 5. Juni 2024 in New York forderte er die Weltgemeinschaft eindringlich auf, Maßnahmen zu setzen, um die Klimakrise in den Griff zu bekommen. Fossile Unternehmen wären die „Paten des Klimachaos.“ Laut seiner Aussage würden wir „Russisches Roulette mit unserem Planeten“ spielen.
Weitere Städte könnten folgen
In anderen Städten gibt es ganz ähnliche Überlegungen, um fossile Werbung zu verbieten. In Amsterdam, Toronto, und Graz werden Schritte ebenfalls diskutiert. Ob Den Haag damit eine Kettenreaktion auslöst, bleibt noch abzuwarten. Wie es gehen kann, hat bereits Frankreich gezeigt: In dem Land gilt seit 2022 ein nationales Werbeverbot für die meisten fossilen Energieträger. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
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