Vier Tage Woche: Islands Wirtschaft wächst

Die Vier-Tage-Woche wird in Island gut angenommen. Die Verkürzung der Arbeitszeit hat sogar zu einem Wachstum der Wirtschaft geführt.
Erfreuliche Ergebnisse
Zwischen 2020 und 2022 arbeiteten rund 51 Prozent der isländischen Arbeitnehmer mit einer reduzierten Wochenarbeitszeit von 35 bis 36 Stunden bei gleichbleibendem Lohn. Laut einer aktuellen Studie des britischen Autonomy Institute und der isländischen Association for Sustainability and Democracy (Alda) hat sich dieser Anteil mittlerweile sogar noch leicht erhöht. Die Befragung der betroffenen Mitarbeitenden ergab, dass 62 Prozent mit der verkürzten Arbeitszeit zufrieden sind.
Wirtschaftswachstum bleibt stark
Trotz der kürzeren Arbeitszeiten hat die isländische Wirtschaft weiterhin ein bemerkenswertes Wachstum gezeigt. Laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) wuchs die Wirtschaft des Landes um fünf Prozent, eine der höchsten Raten in Europa. Gleichzeitig liegt die Arbeitslosenquote bei nur etwa 3.4 Prozent, was deutlich unter dem europäischen Durchschnitt ist.
Erfolgreiche Pilotprojekte
Die Einführung der Arbeitszeitverkürzung wurde durch zwei große Pilotprojekte zwischen 2015 und 2019 getestet. In diesen Versuchen arbeiteten Mitarbeitende öffentlicher Unternehmen nur 35 bis 36 Stunden pro Woche, nachdem sie zuvor 40 Stunden tätig waren. Rund 2.500 Menschen nahmen an diesen Tests teil, mehr als ein Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung Islands. Ziel der Pilotprojekte war es, mit weniger Arbeitsstunden die Produktivität der Unternehmen zu erhalten oder zu steigern. Die Ergebnisse zeigen, dass dies in den meisten Unternehmen gelang, während zugleich das Wohlbefinden der Mitarbeitenden deutlich verbessert wurde. Nach Abschluss der Testphasen konnten isländische Gewerkschaften eine Arbeitszeitverkürzung für Tausende der Mitglieder durchsetzen.
Vorbild für andere Länder
International herrscht eine heiße Diskussion um und Vier-Tage-Woche und die Verkürzung der Arbeitszeit. Natürlich ist sie je nach Sektor mehr oder weniger möglich. Dennoch zeigt das Beispiel Islands, dass mehr Stunden im Job nicht mit mehr Produktivität gleichzusetzen sind.
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