Wer war Ute Bock?

Ute Bock ist tot. Aufgrund des Ablebens dieser außergewöhnlichen Persönlichkeit widmet sich der Beitrag dem Leben der Menschenrechtsaktivistin.

Ute Bock wurde am 27. Juni 1942 in Linz geboren. Nach der Matura nahm sie eine Stelle als Erzieherin an. Zunächst war sie in den Jahren 1962 bis 1969 im städtischen Heim in Biedermannsdorf tätig, wechselte dann in den 10. Wiener Gemeindebezirk. 1976 wurde sie zur Leiterin ernannt, die sich vor allem um Schwierige Fälle kümmerte.

In den 1990er Jahren kamen vermehrt Flüchtlinge, vor allem durch die Jugoslawienkriege und aus Afrika. Ute Bock zeichnete sich durch ein hohes Maß an Engagement für dieser Personen aus, die oftmals aufgrund des laufenden Asylverfahrens nicht von staatlicher Stelle unterstützt wurden. So setzte sie sich für die Vermittlung von Schlafplätzen, Deutschkursen und beruflichen Tätigkeiten ein.

Im Jahr 2000 ging sie in Pension und kümmerte sich fortan ehrenamtlich um das von ihr mitbegründete Projekt für Flüchtlinge. Am 21. Mai 2002 wurde der Verein Ute Bock – Wohn-und Integrationsprojekt gegründet. Mit Hilfe von hauptsächlich ehrenamtlichen Helfern organisierte sie private Wohngemeinschaften, die sie durch Spenden und aus eigenen Mitteln finanzierte. Bereits kurze Zeit später stellte sie über 100 Wohnungen für über 300 Personen bereit, die ohne ihre Hilfe obdachlos gewesen wären. Rund 1.000 weitere Personen haben die Möglichkeit einer postalischen Zustelladresse, welche die Basis für Schriftverkehr mit den Behörden darstellt. Darüber hinaus setzt sich der Verein für juristische Beratung, kostenlose Kleiderausgabe und Weiterbildung ein. Im Laufe der Jahre konnte so tausenden Menschen geholfen werden.

Auszeichnungen und Filme

In den Jahren 2008-2010 entstanden mit Bock for President und Die verrückte Welt der Ute Bock zwei Filme, die sie bei ihrer Arbeit begleiten. Im Jahr 2012 erhielt die Aktivistin das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich. Am 19. Januar 2018 starb sie mit 75 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit in der von ihr begründeten Einrichtung.

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