Störe: Die Rückkehr der Donau Riesen

Störe sind in der Donau selten geworden. Sie gelten als vom Aussterben bedroht. Ein neues Projekt an der Wiener Donauinsel will das ändern.
Dinosaurier der Flüsse
Störe gibt es bereits seit über 200 Millionen Jahren. Zum Vergleich: Tyrannosaurus rex hat vor 70 Millionen Jahren gelebt. Der Mensch hat sie fast ausgerottet. Die Ursachen sind unter anderem die Zerstörung des Lebensraums, Hindernisse beim Schwimmen wie etwa bei Staustufen von Kraftwerken und nicht zuletzt illegale Fischerei und der Handel mit dem begehrten Kaviar. Eine weitere Herausforderung: Störe sind erst nach zehn bis zwanzig Jahren geschlechtsreif und haben dadurch langsame Zyklen der Fortpflanzung. Die Gattung Europäischer Hausen kann bis zu 200 Jahre alt und sieben Meter lang werden. Nicht umsonst ist der imposante Fisch auch unter dem Namen Donauhai bekannt.
Eine Türklingel für Fische
Zumindest für das Passieren von Schleusen gibt es bereits eine coole Lösung aus den Niederlanden: Bei der Fish Doorbell kann man per Webcam nach Fischen Ausschau halten. Sieht man einen, drückt man einfach den Knopf auf der Website und der Wärter öffnet die Schleusen für die Fische. Gleichzeitig trägt man damit zur Dokumentation der Arten bei.
Projekt zur Ansiedelung
Nach dem erfolgreichen Projekt mit dem Namen Life Sterlet ist an der Donauinsel mit LIFE-Boat 4 Sturgeon die Aufzucht der selten gewordenen Fische gestartet. Auf einem Boot mit dem Namen MS Negrelli arbeitet das Team an einem ambitioniertem Ziel: 1.6 Millionen Auswilderungen bis zum Jahr 2030. Man kann sogar eine Patenschaft für die Fische abschließen. Hinter dem Vorhaben stehen die Universität für Bodenkultur Wien (BOKU), das Ministerium für Landwirtschaft und Klimaschutz, die Stadt Wien sowie die Via Donau. Um das Vorhaben umzusetzen, kooperiert man mit Partnern aus mehreren Ländern.
Hoffnungsvoller Start
Die Mitarbeitenden erhoffen sich eine dauerhafte Rückkehr der bedrohten Art. Einen Hoffnungsschimmer gibt es bereits: Kürzlich wurden in Wien und Niederösterreich Störe der Gattung Sterlet gefangen, die sich ersten Anzeichen nach in der Wildbahn fortgepflanzt haben. Es wäre die erste dokumentierte Nachwuchs in freier Wildbahn seit 40 Jahren.
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