Treibhauseffekt einfach erklärt
Der Treibhauseffekt spielt beim Klimawandel eine zentrale Rolle. Wir zeigen dir wie er funktioniert und welche Aspekte einen Einfluss haben.
Wie funktioniert der Treibhauseffekt?
Sehen wir uns ein Gewächshaus an, in dem Tomaten trotz der kalten Temperaturen gut wachsen. Sonnenlicht scheint von außen ein und erwärmt dadurch den Boden und in weiterer Folge auch die Pflanzen und die Luft. Die Wärme wird in Form von Infrarotstrahlung wieder abgegeben. Im Gegensatz zum sichtbaren Licht kann die Infrarotstrahlung das Glas nicht durchdringen. Somit bleibt die Wärme im Gewächshaus. Das sorgt für gute Bedingungen für die Pflanzen.
Bedingungen in unserer Atmosphäre
Unsere Atmosphäre setzt sich aus verschiedenen Gasen zusammen. Die wichtigsten hierbei sind:
- Stickstoff (N2): ca. 78%
- Sauerstoff (O2): ca. 21%
- Argon (Ar): ca. 0.9%
- Kohlendioxid (CO2) und weitere Gase: ca. 0.04%
Ähnlich wie das Glas im Gewächshaus absorbieren Gase wie etwa Kohlendioxid die Infrarotstrahlung und strahlen sie wieder in alle Richtungen und auch auf die Erde ab. Daher werden sie Treibhausgase genannt. Dieses Prinzip ist elementar für das Leben auf der Erde. Ohne dem Treibhauseffekt wäre es auf der Erde ziemlich kalt und es würden durchschnittlich zweistellige Minusgrade herrschen.
Der Kreislauf
Treibhausgase sind also grundsätzlich nichts Schlechtes. Wie so oft kommt es auch hier auf die Dosis an. Das freigesetzte Kohlendioxid wird gemeinsam mit Wasser und Licht im Zuge der Photosynthese von Pflanzen zu Sauerstoff und Glucose (Zucker) umgewandelt. Ein genialer Mechanismus der Natur.
Im 19. Jahrhundert wurde im Zuge des zunehmenden Industrialisierung damit begonnen, Kohle und später Erdöl sowie Erdgas zu verbrennen. Diese fossilen Rohstoffe entstanden im Laufe von Millionen Jahren aus abgestorbenen Pflanzen, die durch Bodenschichten unter hohem Druck zusammengepresst wurden. Bei Kohle handelt es sich um Bäume, bei Erdöl und Erdgas um Algen. Fossile Energieträger haben zwei Probleme: Zum einen sind sie endlich und somit nicht nachhaltig, zum anderen setzen sie hohe Mengen an Kohlendioxid frei. Die zunehmende Abholzung von Waldgebieten und Regenwäldern bringt das natürliche Gleichgewicht in Gefahr. Kurz gesagt: Es wird immer heißer.
Die Treibhausgase
Kohlendioxid ist aufgrund der großen Mengen ein Problem. Aber es ist nicht das Einzige und schon gar nicht das schädlichste Treibhausgas. Um für den Treibhauseffekt eine Vergleichbarkeit mit anderen Gasen herzustellen, wird Kohlendioxid als Vergleichswert herangezogen (CO2-Äquivalent):
- Methan kommt bei der Verdauung von Kühen und in Mooren vor. Es ist 28-mal so stark wie Kohlendioxid. Das bedeutet: 1 Kilogramm Methan ist genauso schädlich wie 28 Kilogramm Kohlendioxid.
- Doch viel schlimmer ist Schwefelhexafluorid. Das CO2-Äquivalent liegt bei unglaublichen 22.800. Zum Glück wurde der Einsatz im Jahr 2007 verboten.
Die Auswirkungen
Der starke Treibhauseffekt führt zu einem Anstieg der Temperatur in der Atmosphäre. Bei der 21. UN-Klimakonferenz 2015 in Paris haben sich die Staaten darauf geeinigt, den globalen Temperaturanstieg auf 1.5 Grad zu begrenzen. Laut der Einschätzung des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) hat jeder weitere Temperaturanstieg einen exponentiell stärkeren Einfluss auf die Umwelt. Man kann es sich also wie Fieber beim Menschen vorstellen.
Die Folge: Es kommt zu einer Zunahme von Naturextremen wie Dürren und Überschwemmungen. Das Ökosystem wird gestört und führt zu einem Artensterben bei Flora und Fauna. Das Abschmelzen der Polkappen verursacht den Anstieg des Meeresspiegels. Große Gebiete könnten unbewohnbar werden. Millionen Klimaflüchtlinge wären die Folge. Wir sollten eines nicht vergessen: Die Erde kommt ohne uns zurecht, wir ohne sie jedoch nicht.
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