ALS Patienten sprechen durch KI-Avatar

Menschen mit der Krankheit ALS können dank dem Einsatz von künstlicher Intelligenz sprechen. Das System wurde jetzt in Wien vorgestellt.
Was ist ALS?
Hinter ALS verbirgt sich der sperrige Name amyotrophe Lateralsklerose. Kurz gesagt handelt es sich dabei um eine nicht heilbare Nervenkrankheit, die mit Muskelschwund und Lähmungen einhergeht. Dadurch sind Patienten mit dem Fortschreiten der Erkrankung immer mehr eingeschränkt. Mediale Bekanntheit erreichte das Thema im Jahr 2014 mit der Ice Bucket Challenge, als Menschen aufgefordert wurden sich einen Eimer kaltes Wasser über den Kopf zu kippen und drei Freunde zu nominieren. Das Eiswasser soll dabei für kurze Zeit das Gefühl der Muskellähmung spürbar machen. Durch die Aktion wurden über 200 Millionen Dollar an Spenden gesammelt. Der wohl bekannteste Patient mit ALS war der Physiker Stephen Hawking.
Technologische Fortschritte
Seit den frühen Sprachcomputern wie bei Stephen Hawking hat sich viel getan. Heute wird die künstliche Intelligenz mit einem Avatar kombiniert, der im Laufe der Zeit dazu lernt und sogar individuelle Merkmale der Persönlichkeit abbildet. Mit Eye-Tracking können Betroffene in Echtzeit Wörter schreiben, die von einer Maschine gesprochen werden. Das System der britischen Scott-Morgan-Foundation wurde jetzt erstmals im österreichischen Parlament präsentiert. Laut Chefentwickler Eric Kern benötige man für den Avatar der jeweiligen Person Videos mit rund 5 Minuten Länge. Die Stimme sei da schon schwieriger. Hier brauche man aktuell 30 Minuten, um realistische Ergebnisse zu erzielen. Verbesserungen sind vor allem im Bereich der Geschwindigkeit des Sprechens notwendig. Auch wenn es immer noch viel Potenzial zur Optimierung gibt, zeigt dieses eindrucksvolle Beispiel was heute schon alles möglich ist.
Ein Ausblick in die Zukunft
Denkt man die Idee der Avatare weiter, könnten Menschen in Zukunft im digitalen Raum unsterblich sein. Bereits heute arbeiten KI Start-Ups daran, die Stimmen von verstorbenen Menschen zu imitieren. Ob man das interessant oder verwerflich findet, dazu gibt es wohl mehr als eine Meinung.
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