Degrowth: Das Ende des Wachstums
Kann Degrowth die Lösung für eine nachhaltigere Zukunft sein? Wir haben uns das Konzept und die Ideen im Detail angesehen.
Was ist Degrowth?
Unter Degrowth versteht man eine gesellschaftliche, politische und unternehmerische Kritik am Wirtschaftswachstum. Im Zentrum steht die Unvereinbarkeit von anhaltendem Wachstum und einer nachhaltigen und sozial gerechten Zukunft. Denn schließlich werden durch eine steigende Produktivität immer mehr Ressourcen benötigt, was zu einer Ausbeutung des Planten führt. Zudem wird nach dem Konzept die soziale Ungerechtigkeit gefördert.
Die sozialen Grenzen des Wachstums
Die grundlegenden Ideen des Konzepts von Degrowth sind an sich nichts neues. Bereits vor 1900 wurde dieses Thema von Ökonomen diskutiert. Im Jahr 1930 hat sich John Maynard Keynes damit auseinander gesetzt. Er sah ein stagnierendes Wachstum nicht als Problem, sondern als Chance. Er forderte eine Umverteilung, öffentliche Leistungen und Arbeitszeitverkürzungen. Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat das Thema durch den steigenden Wohlstand in den industrialisierten Ländern wieder an Bedeutung und Relevanz gewonnen. Die von Keynes geforderten Arbeitszeitverkürzungen sind aktueller denn je und werden bereits in einigen Branchen eingeführt.
Wie wird Wachstum gemessen?
Wenn man Kritik am Wachstum übt, muss man zuerst wissen wie Wachstum überhaupt definiert wird. Hier zeigen sich schon die ersten Schwächen. Benützt man auf einem Bahnhof eine öffentliche Toilette und bezahlt dafür, so steigert man dadurch das Bruttoinlandsprodukt. Verschmutzt man hingehen die Luft, wird das in der klassischen Wirtschaftstheorie nicht berücksichtigt. Erste Modelle versuchen auch den wichtigen Faktor Umwelt in den Berechnungen zu berücksichtigen. Zweifellos keine einfache Aufgabe, die Umwelt in Zahlen zu gießen. Wie viel ist eine saubere Luft, ein intakter Wald oder ein funktionierendes Ökosystem wirklich wert?
Nachhaltiges Wachstum als Lösungsvorschlag
Manche Experten sehen die Lösung im Bereich eines nachhaltigen Wachstums. Dieses dürfe nicht nur auf quantitativen, sondern vor allem auf qualitativen Faktoren beruhen. Konzepte in diesem Zusammenhang sind The Blue Economy, die Green Economy und der Green New Deal. Die Vereinten Nationen haben mit den Sustainable Development Goals (SDG) bereits wichtige Handlungsfelder aufgezeigt. Kritiker bemängeln, dass ein nachhaltiges Wachstum schon alleine aufgrund der gegensätzlichen Ziele von Grund auf ausgeschlossen und nicht möglich sei.
Hat dir unser Beitrag zum Thema Degrowth gefallen? Abonniere unseren Newsletter, um zukünftig keinen Beitrag zu verpassen!
Keine Kommentare