Kolumbien verbietet Stierkämpfe
Stierkämpfe hatten in Kolumbien lange Tradition. Doch jetzt ist damit endlich Schluss: Denn Kolumbien verbietet Stierkämpfe.
Hintergrund des Stierkampfes
Der Stierkampf kommt ursprünglich aus Spanien und wird das erste Mal bereits 1215 erwähnt. Im Mittelalter kämpften Ritter gegen die Tiere, damals noch reitend und mit Lanzen bewaffnet. Erst im Laufe der Zeit wird der Kampf zu Fuß eingeführt. Die genaue Art unterscheidet sich je nach Variante. Oft gibt es Choreografien der Toreros, die das Tier mit dem Ende der Vorführung töten. Durch die Kolonialzeit hat sich der Stierkampf auch in Kolumbien verbreitet. Er war laut Verfassung sogar Teil der Kultur des südamerikanischen Landes.
Aktuelle Entscheidung
Vor Kurzem hat Präsident Gustavo Petro vor hunderten Aktivisten in der Stierkampfarena in Bogotá ein Gesetz mit dem Titel No más olé“ (deutsch: Kein Olé mehr) unterzeichnet, das den Stierkampf verbietet. In der Begründung meinte der Präsident: ,,Man könne den Menschen nicht erzählen, dass das Töten von lebenden und fühlenden Wesen zur Unterhaltung Teil der Kultur sei. Wenn die Natur, zu der Tiere genauso gehören wie Pflanzen, zerstört werde, sei die Menschheit am Ende. Die Natur habe Rechte, die unabhängig von uns sind und diese Rechte müssen respektiert werden.“ Bis zum Jahr 2027 soll die vollständige Umsetzung erfolgen.
Eine neue Bühne der Unterhaltung
Die Stierkampfarena werde zukünftig eine Bühne für Kultur, Sport und Leben sein. Für die Umwandlung in Kultur- und Kunstzentren hat das Land nun drei Jahre Zeit. Die Mitarbeitenden sollen umgeschult werden, damit es möglichst wenige Verluste gibt. Tierschützer hatten sich in den letzten Jahren bereits wiederholt für diesen Schritt eingesetzt. Jetzt wird er Realität.
Situation beim Stierkampf
Mit dieser Entscheidung schließt sich Kolumbien einigen südamerikanischen Ländern an, in denen der Stierkampf schon verboten ist: Argentinien, Brasilien, Chile, Uruguay und Guatemala haben diese Praxis bereits abgeschafft. Jetzt bleiben noch sieben Länder übrig, in denen er offiziell erlaubt ist: In Mexiko, Peru und Venezuela findet er weiterhin statt. In Europa wird die umstrittene Tradition in Spanien, Portugal und Frankreich weiterhin gepflegt.
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