Kryptowährungen: Hunger nach Strom

Kryptowährungen geraten aufgrund des hohen Energieverbrauchs häufig in Kritik. Doch es ist nicht so einfach wie es scheint.
Was sind Kryptowährungen?
Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum haben in den letzten Jahren einen starken Boom erlebt. Diese digitalen Währungen laufen auf der Blockchain und funktionieren dezentral. Viele Menschen sehen darin die Zukunft des Finanzsystems, da Kryptowährungen unabhängig von Banken sind. Doch die steigende Beliebtheit von Kryptowährungen hat auch negative Auswirkungen auf die Umwelt.
Was ist die Blockchain?
Die Blockchain ist die zentrale Technologie hinter Kryptowährungen. Dabei handelt es sich vereinfacht gesagt um eine erweiterbare Liste an Datensätzen. In den Blocks werden Transaktionsdaten wie etwa Konten, Betrag und Zeitstempel festgehalten. Diese werden mit einem Hash versehen und dadurch kryptografisch verschlüsselt. Die einzelnen Blocks werden dann in einer Chain aneinander gereiht. Bahnbrechend ist dabei, dass diese Datenbank nicht zentral gespeichert wird, sondern dezentral abgerufen werden kann. Das erhöht die Sicherheit maßgeblich.
Die Blockchain hat neben den Währungen auch viele weitere Anwendungsfelder. Einige werden aktuell noch erforscht und rechtlich geprüft. Zukünftige Möglichkeiten umfassen unter anderem sichere Verträge bei Immobilien, Kunstwerken aber auch bei der Abwicklung von Wahlen. Ebenfalls können Fälschungen bei hochwertigen Produkten einfacher aufgedeckt werden.
Die Herausforderungen
Einer der größten Umweltauswirkungen von Kryptowährungen ist der hohe Energieverbrauch, der für das Erschaffen (Mining) von neuen Währungseinheiten erforderlich ist. Dabei lösen spezialisiert Computer immer komplexere Rechenaufgaben und erhalten dafür als Belohnung (Reward) Anteile der Währung. Dieses energieintensive Verfahren ist als Proof of Work (PoW) bekannt. Laut einer Studie der Universität Cambridge verbraucht das Schürfen von Bitcoin so viel Energie wie die gesamte Nation Argentinien. Zudem sitzen viele Firmen die in dieser Branche tätig sind in Regionen, in denen der Strom aus Kohle gewonnen wird. Ein riesiges Problem für das Klima. Doch der Bitcoin ist nur die bekannteste der aktuell insgesamt knapp 10.000 Kryptowährungen. Viele andere wie Ethereum, Cardano und Solana funktionieren nach dem Prinzip von Proof of Stake (PoS). Dieses System funktioniert auf der Basis einer Zufallsauswahl. Dadurch fällt das energieintensive Mining weg. Im Vergleich wird dadurch nur 1% der Energie benötigt.
Die Vorteile
Kryptowährungen haben auch Vorteile. Sie bieten im Vergleich zu klassischen Banken die Möglichkeit, global einfach und unbürokratisch Geld zu transferieren. Der Gesetzgeber warnt in dem Zusammenhang vielfach vor der Finanzierung von Terrorismus. Das kommt in manchen Fällen vor. Doch in vielen Ländern mit korrupten Regierungen haben sich Kryptowährungen bereits als Ersatzwährung etabliert. Sie bieten dort oftmals die einzige sichere digitale Zahlungsmöglichkeit.
Fazit
Kryptowährungen verbrauchen Energie. Doch es gibt Unterschiede zwischen Proof of Work (PoW) und Proof of Stake (PoS). Kritiker meinen, man müsse sie generell verbieten während Anhänger das klassische Finanzsystem abschaffen wollen. Wie so oft liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte. Kryptowährungen sind ein innovativer Ansatz und haben definitiv ihre Berechtigung. Dennoch braucht es sinnvolle Regeln, um Terrorismus und Betrügern vorzubeugen und rechtliche Sicherheit für die Teilnehmenden zu schaffen.
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