Svante Arrhenius: Pionier der Klimaforschung
Svante Arrhenius zählt zu den wichtigsten Personen im Klimaschutz. Noch nie von ihm gehört? Wir erzählen dir, wer der Mann war.
Sein Leben
Svante Arrhenius wurde am 19. Februar 1859 bei Uppsala in Schweden geboren. Schon früh zeichnete sich seine ungewöhnliche Begabung ab. Bereits mit drei Jahren begann er zu lesen und war hervorragend in Mathematik und Physik. Nach seinem Abitur 1876 studierte er Mathematik und Naturwissenschaften an der Universität Uppsala. Er erhielt ein Stipendium von der Schwedischen Akademie der Wissenschaften. Im Zuge der beruflichen Reisen lernte der bekannte Wissenschaftler wie Ludwig Boltzmann und den ersten Nobelpreisträger für Chemie Jacobus Henricus van ’t Hoff kennen.
In späteren Jahren war er am Nobelinstitut für Chemie tätig und musste sich oft Verwaltungsaufgaben widmen. Um dennoch etwas voran zu bringen, stand er eine Zeit lang um vier Uhr morgens auf. Diesen Einsatz bezahlte er mit seiner Gesundheit. Ende 1925 erlitt er einen Schwächeanfall, von dessen Folgen er sich nicht mehr erholte. Arrhenius starb am 2. Oktober 1927 an einer Magenentzündung. Gemäß seinem Wunsch wurde er in seiner Heimatstadt Uppsala beigesetzt.
Sein Werk
Svante Arrhenius war ein vielseitiger Wissenschaftler mit zahlreichen Beiträgen in den Gebieten Chemie, Meteorologie, Geophysik, Physiologie und Kosmologie. Bahnbrechend war seine Erkenntnis, wonach im Wasser gelöste Salze als Ionen vorliegen. Dabei zerfallen sie nicht vollständig, sondern je nach Konzentration zu einem bestimmten Prozentsatz. Für diese Entdeckung erhielt er 1903 den Nobelpreis für Chemie. Zudem sagte er als Erster voraus, dass die menschengemachten CO2-Emissionen zu einer globalen Erwärmung führen. Er gewann dem Treibhauseffekt auch positive Seiten ab.
Man hört oft Klagen darüber, daß die in der Erde angehäuften Kohlenschätze von der heutigen Menschheit ohne Gedanken an die Zukunft verbraucht werden […] Doch kann es vielleicht zum Trost gereichen, daß es hier wie so oft keinen Schaden gibt, der nicht auch sein Gutes hat. Durch Einwirkung des erhöhten Kohlensäuregehaltes der Luft hoffen wir uns allmählich Zeiten mit gleichmäßigeren und besseren klimatischen Verhältnissen zu nähern, besonders in den kälteren Teilen der Erde; Zeiten, da die Erde um das Vielfache erhöhte Ernten zu tragen vermag zum Nutzen des rasch anwachsenden Menschengeschlechtes.
Svante Arrhenius / Das Werden der Welten, S. 56-57
Eugenetik
Neben den positiven Effekten des Klimawandels steht sein Engagement für die Eugenetik in Kritik. Er war im Jahr 1909 Gründungs- und Vorstandsmitglied der Schwedischen Gesellschaft für Rassenhygiene. Sie war der Versuch, die kontrollierte Fortpflanzung des Menschen aufgrund der Rassentheorie zu fördern. Aus der heutigen Sicht und mit der geschichtlichen Verantwortung ein sehr problematisches Thema.
Ehrungen
Für sein Engagement wurde der Wissenschaftlich vielfach geehrt und auszeichnet. Darunter fallen unter anderem die Mitgliedschaften in der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften in Uppsala, Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften, Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Norwegischen Akademie der Wissenschaften, Königlich Dänischen Akademie der Wissenschaften, Russischen Akademie der Wissenschaften und vielen mehr. Die medizinische Fakultät der Universität Heidelberg verlieh ihm 1903 den Ehrendoktor. Es wurden ein Marskrater, ein Mondkrater und ein Asteroid nach ihm benannt.
Hat dir unser Beitrag gefallen? Dann melde dich für unseren Newsletter an, um nichts zu verpassen!
Keine Kommentare