Zungenscan erkennt Krankheiten
Forscher entwickeln einen Zungenscan, der mit künstlicher Intelligenz Krankheiten erkennen kann. Ein möglicher medizinischer Durchbruch.
Es klingt nach Science Fiction, ist aber bereits heute möglich: Ein kurzer Blick auf die Zunge und schon hat man eine Diagnose. Daran arbeiten Forscher der University of South Australia und der Middle Technical University in Bagdad. Das System wird von einer KI unterstützt und liefert in Tests sehr gute Ergebnisse.
Vorbild chinesische Medizin
Die Wissenschaftler ließen sich von der traditionellen chinesischen Medizin inspirieren. Hier spielen die Farbe, Dicke und Form der Zunge eine wichtige Rolle. Im dazugehörigen Paper werden die einzigartigen Eigenschaften der Zunge beschrieben, wobei die Farbe die größte Rolle spielt. Die neu entwickelte Idee verbindet also das klassische Wissen mit modernster Technologie.
Einsatzgebiete
Als Beispiel wird die Krankheit Diabetes angeführt. Betroffene haben eine gelbliche Verfärbung, während Krebspatienten zu einer violetten Farbe neigen. Hingegen weisen die Zungen von Menschen mit einem Schlaganfall eine rote Färbung und eine veränderte Form auf. Eine weißliche Farbe kann ein Hinweis auf Anämie sein. Die Zunge kann auch bei Pilzinfektionen, Kreislauferkrankungen oder anderen Beschwerden Anzeichen liefern.
Vielversprechende Tests
Im Test wurde das System mit 5.260 Bildern trainiert und schaffte im Anschluss eine Genauigkeit von 98%. Aber auch bei echten Probanden lieferte es gute Ergebnisse. Bei 58 von 60 Bildern konnte die KI in Echtzeit eine korrekte Analyse vornehmen. Das entspricht einer Genauigkeit von 96.67%. Natürlich gibt es auch hier noch Hürden und Potenzial zur Optimierung. Einige Patienten wollten keine Bilder der Zunge zur Verfügung stellen. Zudem können Reflexionen der Kamera zu verfälschten Ergebnissen führen. Dennoch ist das Fazit äußerst positiv. In Zukunft soll der Zungenscan mit dem Smartphone möglich sein. Eine wirklich innovative Lösung, die vielen Menschen das Leben retten könnte.
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