Cancel Culture: Gigi D’Agostino im Fokus

Die Cancel Culture nimmt immer bedenklichere Züge an. Diesmal war der bekannte italienische DJ und Musiker Gigi D’Agostino betroffen.

Was ist die Cancel Cuture?

Als Cancel Culture bezeichnet man Bestrebungen zum Ausschluss von Personen oder Organisationen aus dem sozialen Leben durch den Vorwurf der Förderung von beleidigenden, diskriminierenden, rassistischen oder sonstigem problematischen Verhalten. Der ursprünglich englischsprachige Begriff hat sich im Laufe der Zeit auch im deutschsprachigen Raum etabliert. Er entfacht eine Diskussion um Political Corectness.

Was ist in diesem Fall passiert?

Ein Video in den sozialen Netzwerken zeigt Jugendliche, die betrunken zum Hit L’Amour toujours von Gigi D’Agostino ausländerfeindliche Parolen grölten. Ein Mann deutet gar einen Hitler-Bart an. Zurecht folgte darauf ein riesiger Aufschrei, Polizei und Staatsschutz ermitteln. Soweit, so bedenklich. Doch was darauf folgte, bringt viele zum Kopfschütteln. Radiostationen verkündeten, den Superhit zukünftig nicht mehr im Radio zu spielen, um Nazis kein Bühne zu bieten. Viele Veranstalter schlossen sich dem an.

Dümmer geht es kaum

Doch was kann der Musiker dafür, dass sein Hit missbraucht wurde? Gigi D’Agostino meldete sich in einem seiner seltenen Interviews zu Wort und übte scharfe Kritik. Er sprach von einer Rückkehr ins Mittelalter. Und dabei hat er vollkommen recht. Anstatt sich selbst ein differenziertes Bild zu bilden, sprachen sich einige Vertreter für einen Verbot des Songs aus. Eine Aktion, die an Schwachsinn kaum zu überbieten ist. Umso peinlicher erscheint es, dass wenige Tage später zurückgerudert wurde. Der Druck der Fans auf Freigabe des Lieds war zu groß. Man darf sich die Frage stellen, was als nächstes kommen mag: Wird der Verkauf von Schals verboten, weil damit jemanden erwürgt werden könnte?

Abschließende Gedanken

Dieser Fall zeigt die Problematik der Cancel Culture. Grundsätzlich eine gute Überlegung, wird sie in Zeiten überbordender Political Corectness extrem. Man richtet die Meinung nach der Stärke der sozialen Reaktion aus, die in Zeiten von Social Media sehr schnell heftig wird. Dabei wäre es hilfreicher, eine eigene Meinung zu vertreten und Haltung zu bewahren. Eine sehr wichtige Eigenschaft, die leider immer seltener wird.

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