Papst Franziskus: Sein Leben und Wirken

Papst Franziskus ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Wir werfen einen Blick auf sein außergewöhnliches Leben.
Herkunft
Papst Franziskus wurde am 17. Dezember 1936 als Jorge Mario Bergoglio in der Argentinischen Hauptstadt Buenos Aires geboren. Sein Vater stammte ursprünglich aus der Ortschaft Portacomaro in Italien. Seine Mutter war eine Gegnerin des Faschismus. Aus diesem Grund zog die Familie nach Argentinien. Jorge Mario Bergoglio hat vier jüngere Geschwister: Óscar Adrián (1938–1997), Marta Regina (1940–2007), Alberto Horacio (1942–2010) und María Elena, die im Jahr 1949 geboren wurde und noch lebt.
Ausbildung
Jorge Mario Bergoglio arbeitete erst als Türsteher und Hausmeister und machte dann einen Abschluss als Chemietechniker. Im Jahr 1958 trat er dem Orden der Jesuiten bei und studierte Geisteswissenschaften in Chile und später Theologie in Buenos Aires. Geprägt wurde er vor allem von Lucio Gera. Der spätere Papst Franziskus sprach Italienisch, Spanisch, Deutsch, Englisch, Französisch und Portugiesisch. Während des Studiums lernte er zudem Latein und Altgriechisch.
Weitere Laufbahn
Am 13. Dezember 1969 wurde Jorge Mario Bergoglio vom Erzbischof Córdobas Ramón José Castellano zum Priester geweiht.Von 1980 bis 1986 war er als Rektor der Theologischen Fakultät von San Miguel tätig. Zum 20. Mai 1992 ernannte ihn Johannes Paul II. zum Weihbischof in Buenos Aires. Am 28. Februar trat er nach dem Tod von Kardinal Antonio Quarracino seine Nachfolge an und wurde Erzbischof von Buenos Aires. In dieser Zeit setzte er sich stark für die Arbeit in Armenvierteln ein und erschien oft ohne Vorankündigung in den Slums. Er selbst pflegte einen bescheidenen Lebensstil. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 21. Februar 2011 zum Kardinal.
Nach dessen Tod wurde er als neuer Papst gehandelt, verzichtete jedoch auf eine Kandidatur und hat somit die Wahl von Joseph Ratzinger als Papst Benedikt XVI. ermöglicht. Als der gesundheitsbedingten Abdankung wurde er im Jahr 2013 zum 266. Papst gewählt. Damit war er der erste Papst aus dem Orden der Jesuiten und der erste gebürtige Nichteuropäer in diesem Amt seit Gregor III. im 8. Jahrhundert
Name Papst Franziskus
Als erster Papst in der Geschichte nahm Jorge Mario Bergoglio den lateinischen Namen Franciscus an. Er ist damit der erste Papst seit 1.100 Jahren, der einen Namen wählt, den vor ihm noch niemand genutzt hat. Als sein Motiv gab er an, sich an Franz von Assisi orientiert zu haben, nachdem ihn Cláudio Hummes daran erinnert habe, er solle die Armen nicht vergessen.
Reformen
In der Katholischen Kirche echte Reformen umzusetzen, ist äußerst mühsam. Dessen war sich Papst Franziskus bewusst. Er bezeichnete es im Dezember 2017 in seiner Weihnachtsansprache vor der römischen Kurie im Vatikan so: „In Rom Reformen zu machen, ist wie die ägyptische Sphinx mit einer Zahnbürste zu putzen.“ Er hielt in großen Teilen an den traditionellen Ansichten zu den Themen wie dem Abbruch der Schwangerschaft und dem Zölibat fest. Dennoch förderte er Frauen und startete den Dialog um die Zulassung von Frauen als Diakoninnen. Raffaella Petrini wurde die erste Chefin der Regierung des Vatikanstaats.
Standpunkte
Papst Franziskus galt als Kritiker des unbegrenzten Kapitalismus und des Wirtschaftsliberalismus und des Konsums. Er setzte sich für Maßnahmen zum Klimaschutz und gegen die globale Erwärmung ein. Dieses Engagement spiegelt sich in seinem Werk Laudato si‘ aus dem Jahr wider. In der Verlautbarung Über die Sorge für das gemeinsame Haus thematisiert er den Umwelt- und Klimaschutz in Kombination mit der Erschöpfung natürlicher Ressourcen und sozialer Ungerechtigkeiten.
Papst Franziskus starb am Ostermontag, dem 21. April 2025. Während für Kritiker seine Reformen nicht schnell genug gingen, loben viele Menschen seine verhältnismäßig progressiven Ansichten. Im starren Apparat der Katholischen Kirche wahrlich kein leichtes Unterfangen.
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