Berliner Architekt baut Tiny House für Obdachlose
Der Berliner Architekt Van Bo Le-Mentzel setzt mit seinem Tiny House ein Zeichen gegen die Wohnungsnot. Ein Vorbild für andere Städte.
Kleiner Platz, großes Herz
Van Bo Le-Mentzel stammt ursprünglich aus Thailand und ist als Kind nach Deutschland gekommen. Er beschäftigt sich schon lange mit der sozialen Frage des Wohnens. Frühere Projekte sind unter anderem Hartz-IV-Möbel und eine Wohnung, die nur 100 Euro Miete pro Monat kostet. Mit seinem Not Hotel hat der kreative Mann für große Aufmerksamkeit gesorgt. Das Tiny House hat gerade einmal 2.5 Quadratmeter, bietet aber alles was man auch sonst in einer Wohnung findet. Um das Problem einer Baugenehmigung zu umgehen, wurde das kleine Häuschen einfach auf einem Kastenwagen aufgestellt. Obwohl sich die Aktion in einem rechtlichen Graubereich abspielt, verteidigt Van Bo Le-Mentzel sein Vorhaben im Interview mit dem Deutschlandfunk Kultur. Millionen Autos stünden auf den Straßen, obdachlose Menschen hätten hingegen keinen Platz in der Gesellschaft. Es sei gesetzlich erlaubt, zum Zweck der Ertüchtigung eine Nacht im Auto zu verbringen. Das wäre bei den Bewohnern seines Not Hotels der Fall.
Obdachlosigkeit nachhaltig verringern
Das Projekt bleibt bei tausenden obdachlosen Menschen vorerst ein Tropfen auf den heißen Stein. Mit der Aktion will Van Bo Le-Mentzel aber auch eine Diskussion anstoßen. Der Berliner Architekt hat aktuell keine einfache Lösung für die Bekämpfung der Obdachlosigkeit. Einer seiner Vorschläge besteht darin, kleinere Wohnungen zu bauen und den bereits bestehenden Wohnraum durch eine kluge Raumplanung und den Einbau von Trennwänden besser zu nutzen. Van Bo Le-Mentzel zeigt auf, wie intelligente Konzepte für die Bekämpfung sozialer Probleme eingesetzt werden können. Es bleibt zu hoffen, dass sich viele Menschen ein Beispiel nehmen. Nicht zuletzt sei die Politik gefordert, sich mit Maßnahmen der sozialen Frage des menschenwürdigen Rechts auf Wohnen zu widmen.
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