Das Jahrhundert der Toleranz
Im Buch Das Jahrhundert der Toleranz geht der Philosoph Richard David Precht auf die gesellschaftlichen Umbrüche und Herausforderungen ein.
Inhalt
Wir befinden uns in zweifellos turbulenten Zeiten. Die bislang von den USA dominierte Weltpolitik verändert sich. Die Länder China und Indien gewinnen in der multipolaren Weltordnung immer mehr an Bedeutung. Die zentrale Frage des Buches lautet: Wie gehen wir in Zukunft mit diesem Wandel um? Die Gefahr bestehe vor allem in den polarisierenden Feindbildern im Stil von „Wir gegen Die.“ Dabei geht der bekannte Autor Richard David Precht auf einige sehr spannende Aspekte ein:
- Wer hat diese Narrative verbreitet?
- Welche Interessen stehen dahinter?
- Warum sind sie erfolgreich?
Es sei von äußerster Wichtigkeit, aus den bekannten Freund-Feindbildern auszubrechen. Das Ziel bestehe nicht darin, andere Nationen und Kulturen zu belehren. Viel mehr sollten man unterschiedliche kulturelle Entwicklungen und Unterschiede zulassen und akzeptieren. Das Ziel bestehe darin, das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen. Im Zuge der drohenden ökologischen Katastrophe des Klimawandels hätten wir alle an einem Strang zu ziehen.
Westliche Werte
Ein besonders kritischen Blick richtet Precht auf den Begriff westliche Werte, der in der Rhetorik von vielen Parteien und in den Medien leichtfertig verwendet werde. Obwohl es oftmals synonym verwendet wird, seien die Menschenrechte keine westlichen Werte. Precht kritisiert schlüssig die unklare Bedeutung und den belehrenden Charakter des Begriffs. Je nach Definition gebe es unterschiedliche Optionen, was man als „den Westen“ bezeichnen könne. Darüber hinaus würden westliche Werte einen moralischen Anspruch an Überlegenheit suggerieren, der uns nicht zustünde.
Wertegeleitete Politik
Eine hohe Bedeutung kommt den Werten zu, deren Geschichte und Entwicklung der Autor detailliert erklärt und herleitet. Diese würden im globalen Maßstab vor allem in der Politik eine entscheidende Rolle spielen. Nicht umsonst lautet der Untertitel des Buches Plädoyer für eine wertegeleitete Außenpolitik. Am Ende des Buches geht Precht darauf ein, wie man Werte verteidigen könne und warum der Toleranz hier eine ganz besondere Bedeutung zukommt.
Unser Fazit
Das Buch des bekannten Philosophen Richard David Precht im Angesicht der großen Herausforderungen unserer Zeit und der politischen Lange sehr aktuell. Trotz des komplexen Themas schafft er es, eine leicht verständliche Sprache zu nutzen. Dadurch kann man den Thesen gut folgen und diese nachvollziehen. Gerade für ein Buch mit einem philosophischem Anspruch ist das eine wichtige Sache, um ein möglichst breites Publikum erreichen zu können. Das ist Precht mit seinem Werk Das Jahrhundert der Toleranz sehr gut gelungen.
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