Klimahysterie: Der Hintergrund des Begriffs
Klimahysterie wird als politisches Schlagwort und abwertende Haltung zum Klimawandel verwendet. Wir gehen dem Begriff auf den Grund.
Ursprung
Bereits in den 1990er Jahren wurde der Begriff Klimahysterie vereinzelt verwendet. Im Jahr 2004 nutzte ihn der spätere AfD Politiker Konrad Adam in einem Artikel. Ab 2006 wurde er as climate hysteria in den USA bekannt. Im Laufe der Zeit setzte er sich immer weiter durch und wurde ab 2018 im Zuge der Proteste von Fridays for Future und den Bemühungen im Klimaschutz medial publik. Die Verwendung ist zumeist mit einer starken Übertreibung des menschlichen Einflusses auf das Klima verbunden und negativ verbunden. Hysterie wird dabei mit einem Wahn, ähnlich einer psychischen Erkrankung gleichgesetzt. Dadurch kann man von einer starken Polarisierung sprechen, welche die Bemühungen von Aktivisten im Bereich des Klimaschutzes ins Lächerliche zieht.
Wahl zum Unwort des Jahres
Klimahysterie wurde im Jahr 2019 zum Unwort des Jahres gewählt. Die Begründung lautete, der Begriff würde die ernst gemeinten Bemühungen von Bewegungen im Bereich Klimaschutz untergraben und diffamieren. Medien wie die Zeit behaupteten zudem, Hysterie sei sexistisch. Hysterie sei ein historische Diagnose, die damals nur Frauen ausgestellt wurde. Artikel der Zeit und der Süddeutschen Zeitung haben sich intensiv damit beschäftigt. Die Schriftstellerin und Juristin Juli Zeh sah die Wahl zum Unwort des Jahres kritisch und forderte auf, auch Klimaleugner aufzunehmen.
Die politischen Reaktionen fielen je nach Partei unterschiedlich aus. Der stellvertretende Ministerpräsident Bayerns Hubert Aiwanger von den Freien Wählern behauptete die Jury würde sich erlauben, zu sagen, die Klimabewegung dürfe nicht diffamiert werden. Weitere Informationen zu seiner Aussage finden sich hier. Hingegen meinte die Umweltministerin Svenja Schulze von der SPD die Entscheidung sei gut. Man könne nicht so tun als wären die notwendigen Dinge Hysterie, als wären wir krank.
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