Kohleausstieg: Großbritannien wird kohlefrei
Großbritannien hat den Kohleausstieg beschlossen. Nach über 140 Jahren und als erstes großes Industrieland stellt es diese Form der Stromproduktion ein.
Schmutzige Kohle
Kohle zählt zu den umweltschädlichsten und für den Menschen gefährlichsten Energiequellen. Jedes Jahr sterben hunderttausende Menschen durch die Energieproduktion durch Kohle. Besonders heimtückisch ist der Feinstaub, der zu Lungenproblemen führt. Eine wenig spektakuläre Nachricht, die von den Medien nur in den seltensten Fällen aufgegriffen wird. Umso wichtiger ist es, von der Kohle auf andere Energieformen umzusteigen. Großbritannien zeigt es vor.
Gründe für den Kohleausstieg
Die Gründe für das Aus für Kohle sind vielfältig. Auf der einen Seite wurden seit Anfang der 2000er Jahre die Auflagen für eine bessere Luftqualität strenger. Das führt zu einer Modernisierung der Anlagen, was in Folge zu einer teureren Stromproduktion führte. Ein weiterer Aspekt ist die Tatsache, dass andere Formen der Energiegewinnung immer attraktiver werden. Dazu zählen im Fall von Großbritannien vor allem Gas und Windenergie. Mittlerweile sind diese Optionen wettbewerbsfähig geworden. Es wird für immer mehr Unternehmen attraktiv, in diesen Bereich zu investieren.
Ambitionierte Ziele
Bis 2035 will es das Vereinigte Königreich schaffen, dass bei der Produktion von Strom nahezu kein CO2 mehr entsteht. Die Regierung fördert den Ausbau von Solarstrom. Zudem sollen die Genehmigungen für den Bau von Windrädern auf dem Land vereinfacht werden. Neben der Umstellung bei der Produktion hat Großbritannien auch ambitionierte Pläne für die Speicherung von Strom. Der weltweit größte Speicher soll in den Nähe von Manchester entstehen.
Was wird aus den Kohlekraftwerken?
Neben den positiven Nachrichten für das Klima und die Gesundheit gibt es auch Menschen, die mit einer Portion Wehmut und Nostalgie auf das Ende der Ära zurückblicken. Viele Mitarbeitende sind bereits seit Jahrzehnten in der Branche beschäftigt. Sie müssen sich jetzt neue Jobs suchen. Die meisten Standorte werden aufgelassen. Die deutsche Firma Uniper will die markanten Kühltürme am Standort Ratcliffe-on-Soar abreißen und dort in Zukunft grünen Wasserstoff produzieren.
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