Tim Friede lässt sich von Schlangen beißen und hilft bei der Entwicklung eines Gegengifts

Tim Friede hat ein komisches Hobby: Er ließ sich über viele Jahre hunderte Male von Schlangen beißen. Seine Antikörper helfen in der Medizin.
Menschen haben viele Hobbys: Sei es das Sammeln von Gegenständen, Sport, Schach oder andere Dinge. Das von Tim Friede wäre wohl nur etwas für hartgesottene: Der LKW-Mechaniker und Schlangenfan aus dem US-Bundesstaat Wisconsin ließ sich in den vergangenen 18 Jahren unglaubliche 856 Mal das Gift von Schlangen verabreichen, davon über 200 direkte Bisse.
Problematisches Schlangengift
Laut Schätzungen der WHO sterben weltweit jährlich rund 100.000 Menschen durch Giftschlangen, 300.000 Weitere erleiden dauerhafte Schäden wie etwa Amputationen. Dabei stehen Forschende vor sehr großen Herausforderungen: Der Giftcocktail jeder Art setzt sich aus verschiedenen Inhaltsstoffen zusammen und wirkt anders. In der Praxis wurde das Gift einer Art Pferden oder Schafen verabreicht und die Antikörper isoliert. Das führte beim Menschen aber oft zu ungewollten Nebenwirkungen.
Tim Friede könnte Leben retten
Durch die Immungeschichte des Amerikaners Tim Friede ergeben sich neue Möglichkeiten. Er wurde von dem Medizinunternehmen Centivax angestellt. Den Forschenden gelang es, breit wirkende Antikörper zu isolieren. In einer Studie an Mäusen bot das Mittel einen Schutz vor dem Gift von 13 Schlangenarten. Dazu zählen die Königskobra, die Schwarze Mamba sowie der Inlandtaipan, die weltweit giftigste Schlange. Bei sechs Schlangenarten bot das Mittel einen Teilschutz. In einem nächsten Schritt soll das Mittel an Hunden erprobt werden. Die Tests sind bisher sehr vielversprechend und könnten die Entwicklung eines Gegengifts beim Menschen revolutionieren.
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